„Frauentaxis“ – Sichere Heimfahrten für die Frauen*

So genannte „Frauentaxis“ gibt es bereits in vielen Großstädten wie Frankfurt, Hannover oder auch Stuttgart. Auch im Hamburger Umland, in Geesthacht, gibt es ein solches Angebot speziell für Frauen. Das „Frauentaxi“ bringt Frauen in der Nacht- und Abendzeit zur nächsten Haltestelle oder von der Haltestelle nach Hause. Meist erhalten Frauen einen Rabatt auf den Fahrpreis oder es wird mit einem Festpreis ohne Kilometerzähler abgerechnet, sodass alle Frauen unabhängig von ihrem sozialen Status dieses Angebot nutzen können. Dieser Faktor ist gerade bei den aktuell steigenden Fahrtkosten besonders bedeutend. In Hamburg wird die Grundgebühr für Taxifahrten ab Juli 2023 um einen Euro erhöht.

Die Bestellung eines solchen Taxis ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich: Während man in Stuttgart dem Bahn- oder Busfahrer Bescheid geben muss, ruft man in Bremen das entsprechende Taxiunternehmen an. Bei den bisherigen Angeboten werden dabei nur Frauen angesprochen, Menschen mit einer diversen Geschlechtsidentität werden bisher nicht berücksichtigt.

In einer Studie vom Plan International Deutschland e.V. mit dem Namen „Safe in the City?“ hat die Aktion „Girls get Equal“ wird das Thema Sicherheitsgefühl von Frauen* in Großstädten aufgegriffen. Als Resultat wurden Ursachen, Orte und Zeiträume der Angst identifiziert.

Für die Großstadt Hamburg und den Bezirk Eimsbüttel findet man im Internet kein klares Angebot eines „Frauentaxis“. Auf der Informationsseite: https://www.hamburgausflug.de/taxi-hamburg/ findet man lediglich einen Hinweis auf ein solches Angebot, jedoch keine weiteren Informationen oder Kontaktmöglichkeiten. Die einzige Information auf der Seite lautet: „Darüber hinaus gibt es in Hamburg einige spezielle Angebote wie Frauentaxis, Londontaxis und Limousinenservices. Je nachdem, was du suchst, lohnt es sich, gezielter zu suchen“.
Bei einer weiteren Recherche im Internet findet sich derzeit kein derartiges Angebot in Hamburg bzw. im Bezirk Eimsbüttel.

Eine solche Lösung für die Sicherheit von Mädchen und Frauen* im öffentlichen Raum wünschen wir uns auch für Eimsbüttel. Ein festes Bezahlsystem mit entsprechendem Rabatt sowie eine einfache Auffindbarkeit aller Informationen zum Angebot stehen dabei im Vordergrund.

Das „Frauentaxi“ soll zudem alle Menschen mit einbeziehen, die weiblich gelesen werden sowie Menschen mit einer diversen Geschlechtsidentität.

 

Petitum

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten,

sich bei der Behörde für Mobilität und Verkehrswende dafür einzusetzen, dass diese sich mit dem „Landesverband Hamburger Taxiunternehmer e.V. (LHT)“, der „hvv Hamburger Verkehrsverbund Gesellschaft mbH“ und der „MOIA GmbHin Verbindung setzt, um einen Austausch über die Umsetzung eines solchen Angebotes in Hamburg mit einem Pilotprojekt in Eimsbüttel zu initiieren. Hierbei soll darauf hingewirkt werden,

  1. dass eine Zahlungsmöglichkeit mit möglichst geringen fixen Kosten pro Fahrt eingeführt wird,
  2. dass die Sichtbarkeit und Erreichbarkeit des Angebotes gesichert wird,
  3. dass eine Inklusion von Menschen mit diverser Geschlechtsidentität in dem Angebot vorgesehen ist,
  4. dass auch bei der Bewerbung und Benennung des Angebotes darauf geachtet wird, dass Menschen mit diverser Geschlechtsidentität miteinbezogen werden und sich angesprochen fühlen.

Gabor Gottlieb, Ines Schwarzarius, Koorosh Armi, Moritz Altner, Dagmar Bahr, Ralf Meiburg, Ann-Kathrin Riegel, Paulina Reineke-Rügge, Janina Satzer, Ernst Christian Schütt, Torge Urbanski, Saskia Wagner (SPD-Fraktion Eimsbüttel)