Kleine Anfrage der Mitglieder der Bezirksversammlung, Herrn Marc Schemmel, Herrn Gabor Gottlieb – SPD-Fraktion
Die Kleine Anfrage wird wie folgt beantwortet:
In den letzten Wochen ist in der Öffentlichkeit verstärkt über die ärztliche Versorgung einzelner Stadtteile berichtet worden. Gerade sozial benachteiligte Stadtteile haben mit der Abwanderung von niedergelassenen Ärzten zu kämpfen.
Vor dem Hintergrund der Diskussionen um Vernachlässigung, Missbrauch und Gewalt gegen Kinder, bedarf es insbesondere einer ausreichenden kinderärztlichen Präsenz in den Stadtteilen.
Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) hat den Auftrag, die ambulante vertragsärztliche Versorgung für die Hamburger Bürger sicherzustellen.
Wir fragen die Verwaltung:
1. Wie beurteilt die Verwaltung allgemein die hausärztliche Versorgung (exklusive Kinderärzte) in den Stadtteilen des Bezirkes, in welchen Bereich gibt es ggf. Unterversorgungen:
a. Schnelsen,
b. Niendorf,
c. Eidelstedt,
d. Lokstedt,
e. Stellingen,
f. Hoheluft-West,
g. Eimsbüttel,
h. Harvestehude,
i. Rotherbaum?
Der Verwaltung liegen keine Hinweise über eine Unterversorgung einzelner Gebiete vor. Zuständig für die Versorgungsplanung ist die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg. Diese hat 2008 einen Versorgungsbericht veröffentlicht:
http://www.kvhh.net/public/media/Dokumente/home/versorgungsbericht_internet.pdf.
Der Bezirk hat weder gesetzliche Aufgabe noch Kompetenz, in die ambulante Versorgungsplanung einzugreifen.
2. Wie beurteilt die Verwaltung allgemein die fachärztliche Versorgung in den Stadtteilen des Bezirkes, in welchen Bereich gibt es ggf. Unterversorgungen:
a. Schnelsen,
b. Niendorf,
c. Eidelstedt,
d. Lokstedt,
e. Stellingen,
f. Hoheluft-West,
g. Eimsbüttel,
h. Harvestehude,
i. Rotherbaum?
Antwort wie unter 1.
3. Gibt es nach Ansicht der Verwaltung einen Facharztmangel in den Stadtteilen? Wenn ja, in welchen und in welchen Fachgruppen jeweils?
Nach Ansicht der Verwaltung gibt es in Eimsbüttel keinen Facharztmangel, eher eine Tendenz zur Überversorgung einiger Gebiete.
4. Wie beurteilt die Verwaltung speziell die kinderärztliche Versorgung in den Stadtteilen (bitte jeweils mit Angabe, auf wie viele Kinder/ Jugendliche hier ein Kinderarzt kommt)
a. Schnelsen – insbesondere im Bereich Schnelsen-Süd,
b. Niendorf,
c. Eidelstedt,
d. Lokstedt,
e. Stellingen,
f. Hoheluft-West,
g. Eimsbüttel,
h. Harvestehude,
i. Rotherbaum?
Die kinderärztliche Versorgung ist gut, die nächste Praxis kann zumeist in Kinderwagenentfernung zu Fuß erreicht werden. Eine weitergehende Beantwortung lässt sich in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit nicht erstellen. Es sei in diesem Zusammenhang unter anderem aber darauf verwiesen, das Praxen häufig von Bürgerinnen und Bürgern aus anderen Stadtteilen mitbenutzt werden. Siehe in diesem Zusammenhang auch die Beantwortung der Frage 6.
5. Gibt es nach Ansicht der Bezirksverwaltung einen zusätzlichen lokalen Versorgungsbedarf im Sinne von § 100 SGB V für eine Arztgruppe in Eimsbüttel oder gibt es Gespräche bezüglich einer solchen Feststellung? Wenn ja, für welche Arztgruppe und für welchen Stadtteil?
Nein
6. Welche Konzepte werden vom Bezirk in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Ärztekammer, der Gesundheitsbehörde verfolgt, um in allen Stadtteilen des Bezirkes eine ausreichende (kinder-) ärztlichen Versorgung weiter zu gewährleisten bzw. zu erreichen?
Das Fachamt Gesundheit/Kommunales Gesundheitsförderungsmanagement bereitet für den Herbst des Jahres die Veröffentlichung eines Gesundheitsberichtes vor. Darin soll auch die Verteilung der Arztpraxen nach Fachrichtung in den Stadtteilen dargestellt werden.
Das Fachamt Sozialraummanagement bereitet in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt im Rahmen der Integrierten Planung Beschreibungen aller Sozialräume im Bezirk Eimsbüttel vor. Darin soll auch die Versorgung des einzelnen Sozialraums mit solchen Facharztpraxen dargestellt werden, die für die Versorgung von mobilitätseingeschränkten Personenkreisen (u.a. Familien mit kleinen Kindern, Hochbetagte) von besonderer Bedeutung sind;
dazu zählen auch die Kinderärzte.
Erst auf der Grundlage dieser Informationen lässt sich die Angemessenheit der Versorgungsdichte in den Stadtteilen zielgerichtet diskutieren.