Lebendig und vielfältig, mit kurzen Wegen, barrierefrei und emissionsarm und vor allem mit ausreichend Platz für Begegnung: So könnte das Wohnquartier der Zukunft aussehen. In Eimsbüttel wird darüber bereits rege diskutiert. Im Fokus steht das Quartier zwischen Rellinger Straße und Lappenbergsallee/Langenfelder Damm. Die Eimsbütteler Initiative Kurs Fahrradstadt („Superbüttel“) hat vielbeachtete Ideen für das Quartier vorgelegt.
Teil 1: Durchgangsverkehr minimieren, Verkehr beruhigen
Ein Schlüsselprojekt zur Steigerung der Aufenthaltsqualität ist zunächst eine Verringerung bzw. Beruhigung des Durchgangsverkehrs im Straßenzug Lappenbergsallee/Langenfelder Damm. Die Bezirksversammlung beabsichtigt, dazu verschiedene Projekte auf den Weg zu bringen.
Petitum
Die Bezirksversammlung spricht sich dafür aus, folgende Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung/Vermeidung von Durchgangsverkehr auf den Weg zu bringen, um die Aufenthaltsqualität im Quartier zwischen Lappenbergsallee/Langenfelder Damm und Rellinger Straße zu erhöhen.
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, sich bei der Behörde für Inneres und Sport sowie der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende dafür einzusetzen, dass
1. im Straßenzug Langenfelder Damm – Lappenbergsallee eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h eingerichtet wird
2. zur Vermeidung von Durchgangsverkehr (Ausweichverkehr Kieler Straße) im Abschnitt der Lappenbergsallee zwischen Heußweg und Schwenckestraße die Durchfahrt stadtauswärts unterbunden wird.
Teil 2: Bürgerinnen und Bürger umfassend beteiligen:
Um die Aufenthaltsqualität zu steigern, beabsichtigt die Bezirksversammlung, verschiedene Projekte auf den Weg zu bringen. Dazu zählt in einem ersten Schritt eine Beruhigung bzw. Verringerung des Durchgangsverkehrs, beispielsweise mit einer Geschwindigkeitsreduzierung im Straßenzug Lappenbergsallee/Langenfelder Damm.
Klar ist: Ein Wandel muss von den Nutzerinnen und Nutzern getragen werden. Im Dialog mit den Menschen im Viertel sollen daher Maßnahmen für ein modernes und lebenswertes Quartier erarbeitet werden. Um die Interessen aller berücksichtigen zu können, soll ein umfassender Beteiligungsprozess auf den Weg gebracht werden.
Petitum
Die Bezirksversammlung spricht sich dafür aus, Maßnahmen zur Aufwertung des öffentlichen Raums auf den Weg zu bringen, um die Aufenthaltsqualität im Quartier zwischen Lappenbergsallee/Langenfelder Damm und Rellinger Straße zu erhöhen.
I. Prüfung von Maßnahmen und Beteiligung
1. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, in Abstimmung mit der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende zu prüfen, an welchen Stellen im Quartier sowie in der unmittelbaren Umgebung zusätzliche Parkflächen geschaffen werden können, um eine etwaige Reduzierung von Stellplätzen in den genannten Straßen kompensieren zu können.
2. Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, sich bei der Behörde für Inneres und Sport sowie der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende dafür einzusetzen, dass in den Querstraßen bzw. Straßenabschnitten zwischen Lappenbergsallee/Langenfelder Damm und Rellinger Straße, namentlich Matthesonstraße, Methfesselstraße, Weckmannweg, Grundstraße, Voigstraße, Armbruststraße, Bei der Apostelkirche, Grädenerstraße, Spengelweg sowie Faberstraße die Einrichtung von Tempo 20 geprüft wird.
3. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, einen umfassenden und groß angelegten Beteiligungsprozess zu konzipieren, um die Bedarfe aller Nutzergruppen – darunter auch die Gewerbetreibenden und Grundeigentümer – repräsentativ zu erheben, mit dem Ziel, eine Entscheidungsgrundlage für weitere Maßnahmen zu entwickeln. Dabei sollen die von der Initiative Kurs Fahrradstadt („Superbüttel“) vorgelegten Vorschläge für das Quartier einbezogen werden.
4. Bei jeglicher Umgestaltung des öffentlichen Raums soll die Situation der Müllentsorgung mit dem Ziel der Abschaffung von rosa und gelben Säcken im Straßenraum mitbedacht werden.
5. Die Ergebnisse der genannten Prüfungen sollen im Kerngebietsausschuss vorgestellt werden.
II. Ressourcen
6. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, vorab im Kerngebietsausschuss darzustellen, welche finanziellen und personellen Ressourcen für den beschriebenen Prozess sowie ggf. weitere Schritte benötigt werden.
Teil 3: „Hammonia-Platz“ umgestalten
Um die Aufenthaltsqualität zu steigern, beabsichtigt die Bezirksversammlung, verschiedene Schlüsselprojekte auf den Weg zu bringen. Klar ist dabei: Ein Wandel muss von den Nutzerinnen und Nutzern getragen werden. Im Dialog mit den Menschen im Viertel sollen daher Maßnahmen für ein modernes und lebenswertes Quartier erarbeitet werden.
Potenzial für eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität bietet der Kreuzungsbereich Lappenbergsallee, Methfesselstraße/Sartoriusstraße. Die kleine Fläche, von Anwohnerinnen und Anwohnern „Hammonia-Platz“ genannt, wird bislang von parkenden PKW und Abfallcontainern dominiert. Insbesondere im süd-östlichen Bereich wäre hier eine Aufwertung zu einem Quartiersplatz mit überschaubarem Aufwand machbar. Profitieren könnte auch die örtliche Gastronomie.
Die Bezirksversammlung hat sich bereits 2019 (Drs. 21-0365) für einen Beteiligungsprozess mit dem Ziel der Umgestaltung des Kreuzungsbereichs ausgesprochen. Nun sollte – auch vor dem Hintergrund weiterer projektierter Maßnahmen (Verringerung des Durchgangsverkehrs in der Lappenbergsallee) – diese Umgestaltung gemeinsam mit den Menschen aus dem Quartier angegangen werden.
Petitum
Die Bezirksversammlung spricht sich dafür aus, die Aufenthaltsqualität im Quartier zwischen Lappenbergsallee/Langenfelder Damm und Rellinger Straße zu erhöhen.
Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, in Abstimmung mit den zuständigen Behörden sowie unter Berücksichtigung weiterer in der Umgebung geplanter Maßnahmen einen Prozess zur Umgestaltung des Kreuzungsbereichs Lappenbergsallee/Methfesselstraße/Sartoriusstraße (sog. Hammonia-Platz) zu starten, um die Aufenthaltsqualität auf dem dortigen Platz – insbesondere im süd-östlichen Bereich – zu steigern.
Dazu soll gemäß dem Beschluss der Bezirksversammlung (Drs. 21-0365) eine Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner durchgeführt werden und nicht auf eine Umsetzung der in Drs. 21-0967 genannten Maßnahmen gewartet werden. Sollten für den Prozess Sondermittel benötigt werden, bittet die Bezirksversammlung um eine entsprechende Kostenschätzung.
Gabor Gottlieb, Ralf Meiburg, Koorosh Armi, Moritz Altner und SPD-Fraktion