Hilfe für den NTSV: Aktivierung der Sportanlage Bondenwald

Empfehlung des Ausschusses für Schule, Kultur, Integration und Sport

Sachverhalt
In der Sitzung des Sportausschusses der Bürgerschaft wurden am 17.12.2008 die geplanten Instandsetzungen der Hamburger Sportstätten vorgestellt. Zu Protokoll wurde eine Liste der für 2009 geplanten Maßnahmen sowie eine Liste ohne Prioritätensetzung der für die Jahre 2010 bis 2012 geplanten Maßnahmen gegeben. Der Senat teilte in der Sitzung mit, dass die Reihenfolge der für die Jahre 2010 bis 2012 vorgesehenen Maßnahmen für die jeweiligen Jahre überarbeitet wird.

Demnach sollen zwischen 2010 bis 2012 auch Maßnahmen an der Sportanlage Bondenwald in Niendorf umgesetzt werden. Bis heute ist aber nicht bekannt, wann und in welchem Umfang Maßnahmen realisiert werden sollen.

Der NTSV nutzt derzeit drei Sportplatzanlagen im Stadtteil: am Sachsenweg, Bondenwald und Vogt-Cordes-Damm.

Zum Trainingsbetrieb, hier beispielhaft im Winterhalbjahr, stehen drei Sportplätze zur Verfügung (Sachsenweg 2, Sachsenweg 3, Vogt-Cordes-Damm). Der Rasenplatz am Bondenwald entfällt aufgrund der Witterung und mangels einer Flutlichtanlage.

Die Trainingszeiten finden statt von 16.30-18.00 Uhr, 18.00-19.30 Uhr, 19.30-21.00 Uhr. Jeder Mannschaft soll ein halber Sportplatz zur Verfügung stehen. D.h. wochentäglich stehen 6 Trainingseinheiten auf 3 Sportplätzen zur Verfügung; also 18 Trainingseinheiten. Die Ausnahme bildet der Freitag, weil dort um 18.00 Uhr die Trainingszeit endet.

In der Addition sieht die Verfügbarkeit folgendermaßen aus:
Mo – 18
Di – 18
Mi – 18
Do – 18
Fr – 12
Gesamt 84 Trainingseinheiten

Die Bedürfnislage des Vereines stellt sich demgegenüber wie folgt dar:

Beim Hamburger Fußballverband sind 43 Jugendmannschaften sowie 13 Erwachsenen- mannschaften gemeldet. Bei zwei Trainingseinheiten pro Mannschaft errechnet sich ein Bedarf von 110 Trainingseinheiten. Nicht berücksichtigt sind hierbei Sonderbedarfe der Liga-Mannschaft und der Jugendleistungsmannschaften.

Schon diese kleine Übersicht verdeutlicht, dass dem Verein derzeit rechnerisch 26 Trainingseinheiten fehlen. Dies entspricht einem ganzjährig bespielbaren Platz.

Für die Zukunft wird sich die Situation noch verschärfen. Denn zu den 13 Erwachsenenmannschaften kommen in der Saison 2010/2011 noch bis zu 5 A- Jugendmannschaften hinzu, die ebenfalls die Abendzeiten nutzen. Aufgrund der Erweiterung des Schulbetriebes – offizieller Schulbetrieb bis 16.45 Uhr – und anderweitiger beruflicher Ausbildung ist es den 17–19-jährigen Sportlern nicht möglich vor 19.30 Uhr zu trainieren. Der Verein wird also 18 Mannschaften auf 24 Trainingseinheiten verteilen müssen. Mit der Liga-Mannschaft in der Oberliga Hamburg, den Frauen in der Verbandsliga sowie den 2. Herren in der Bezirksliga ein nicht mehr vernünftig und sportgerecht zu lösendes Problem.

Auch im Sommerhalbjahr entspannt sich die Situation nicht wirklich. Zwar ist in dieser Zeit auch der Bondenwald zu Trainingszwecken nutzbar, jedoch leidet der Platz hierunter immens. Hinzu kommen noch die Sperrzeiten nach der Ansaat sowie die parallele Nutzung der Leichtathleten und die Durchführung des Sportabzeichens. Eingeschränkt wird auch die Nutzung des Vogt-Cordes- Damm, da die Baseballabteilung den Platz im Sommer am Montag nutzt.

Ohne Schaffung einer völlig neuen Sportanlage kann das offensichtliche Kapazitätsproblem nur durch die bauliche Veränderung bzw. Aktivierung des Sportplatzes am Bondenwald gelöst bzw. abgemildert werden. Durch die Umwandlung in einen Kunstrasenplatz und die gleichzeitige Errichtung einer Flutlichtanlage, kämen ganzjährig bis zu 30 Trainingseinheiten hinzu.

Die Vorteile des Kunstrasens gegenüber dem Naturrasen sind hinlänglich bekannt: der geringere Pflegebedarf, die höhere Belastbarkeit sowie eine fast durchgängige Bespielbarkeit auch bei schlechter Witterung.

Auch ein Blick in die letzten Pflegezustandsberichte zeigt, dass Handlungsbedarf in Niendorf geboten ist.
Bereits im Pflegezustandsbericht 2000 erreichte der Platz am Bondenwald lediglich 71%. Nur wenige Eimsbüttler Anlagen schnitten schlechter ab. Auch andere Niendorfer Sportplätze, die vom NTSV genutzt werden – so der Platz 3 am Sachsenweg (69%) und der Vogt-Cordes-Damm (73%), wurden damals beim Pflegezustandsbericht nicht gut bewertet.
Bei der 10. Sportflächen-Pflegezustandsaufnahme im Jahr 2005 lag der Bondenwald bei 70,9 % und damit im Vergleich zu anderen Eimsbüttler Sportplätzen wieder ganz am Ende des Rankings. Der mittlere Zustand der Eimsbüttler Anlagen betrug 79,47%; wieder lagen auch der Vogt-Cordes- Damm (77,25%) und der Platz 3 am Sachsenweg (76,20) unter dem Schnitt.

Die Situation hat sich am Bondenwald seit 2005 nicht grundlegend verbessert.

Beschlussvorschlag
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, die zuständige Fachbehörde aufzufordern,

1. dass auf der Sportanlage Bondenwald aufgrund des hohen Bedarfs bereits im Jahr 2010, ansonsten in 2011, ein Kunstrasenplatz errichtet wird und dafür Mittel der Sportstättensanierungs-offensive zur Verfügung gestellt werden,

2. mit dem Niendorfer TSV und dem bezirklichen Sportreferat Gespräche zu führen über
a. die Herrichtung der Umkleidekabinen,
b. die künftige Nutzung des ehemaligen Vereinshauses/ der ehemaligen Geschäftsstelle,
c. die Installation von Flutlichtmasten auf der Anlage,
d. die Herrichtung der Leichtathletikanlagen,
e. die Finanzierung der unter a-d angesprochenen Maßnahmen,
f. Kooperationsmöglichkeiten mit der angrenzenden Schule,
g. die Übernahme der Sportanlage Bondenwald.

3. dem Ortsausschuss Lokstedt über die Ergebnisse zu 1. und 2. zeitnah zu berichten.