Dem Bezirk fehlen rund 800.000 Euro um alle kurz- bis mittelfristig notwendigen Pflege- und Schutzmaßnahmen am Eimsbütteler Baumbestand umsetzen zu können. Dies wurde bei einer Sitzung des bezirklichen Umweltausschusses von Verwaltungsvertretern vorgetragen. „Die Bezirke sind in diesem Bereich chronisch unterfinanziert. Senat und Behörde sind daher gefordert, hier die Bezirke besser auszustatten. Die Erkenntnis, dass es einen erschreckenden Handlungsbedarf bei der Grundinstandsetzung von Bäumen gibt, ist ja auch der Umweltbehörde nicht neu“, kritisiert der SPD-Bezirksabgeordnete Marc Schemmel.
Die Verwaltung errechnete, dass insgesamt für Instandsetzungs- und Pflegemaßnahmen Mittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro benötigt würden. Dem Bezirk Eimsbüttel stehen momentan aber nur 400.000 Euro zur Verfügung.
Auch die Bestandszahlen geben Anlass zur Sorge. So hat sich der Baumbestand in Hamburg und Eimsbüttel in den letzten Jahren ständig verkleinert. 2006 zählte man noch 27.000 Eimsbüttler Straßenbäume, Ende 2007 lag die Zahl bei 26.625, jetzt hieß es im Ausschuss, dass nur noch 26.307 Bäume im Straßenbaumkataster verzeichnet sind. „Dies ist das Ergebnis, wenn jährlich immer mehr gefällt als nachgepflanzt wird und keine auskömmlichen Mittel zur Baumpflege zur Verfügung stehen“, ärgert sich Schemmel.
So wurden 2008 in Eimsbüttel 265 Straßen- und 150 Parkbäume gefällt, aber nur 176 Straßen- und 5 Parkbäume konnten im Bezirk nachgepflanzt werden.
An einer Erfassung aller Eimsbütteler Parkbäume wird von der Verwaltung gearbeitet. Derzeit gibt es schätzungsweise 25.000 Bäume in den Grünanlagen des Bezirkes.
Der Bezirk ist aber längst nicht für alle Bäume in Eimsbüttel zuständig. So hat man beispielsweise keinen Einfluss auf Bäume, die auf Liegenschaftsflächen, Schulen oder Privatgrund stehen. Ausschließlich um die Straßen- und Parkbäume auf öffentlichem Grund, kann sich die Eimsbütteler Verwaltung kümmern.
Dabei kontrollieren sechs Mitarbeiter des Fachamtes Management des öffentlichen Raumes täglich den Baumbestand und legen Pflegemaßnahmen fest. Die Baumkontrolleure entscheiden über Totholzentfernungen, Baumbeschneidungen, Ersatzpflanzungen und Fällungen. Die Fällungen werden nicht vom Bezirksamt durchgeführt. Diese Aufgaben werden ausgeschrieben und von Fremdfirmen erledigt. Von den Baumkontrolleuren werden anschließend die Ausführungen überprüft.