Neue Gedenktafeln am Unna-Park in Eimsbüttel

Einstimmig wurde am Donnerstag in der Bezirksversammlung ein Antrag der SPD-Fraktion zur Errichtung von Gedenktafeln am Unna-Park beschlossen. In ihm wird der Bezirksamtsleiter aufgefordert, zeitnah an allen drei Ausgängen des Unna-Parks die Hinweisschilder zu Paul Gerson Unna um das tragische Schicksal seines Sohnes Paul Unna und der Patienten der Klinik während der NS-Zeit in historisch umfassender und angemessener Form zu erweitern oder neue Gedenkschilder aufzustellen.

Obwohl es im Unna-Park zwischen Heußweg, Osterstraße, Schwenckestraße und Sillemstraße bereits Hinweisschilder auf den Namensgeber Paul Gerson Unna im Zusammenhang mit der weltberühmten Firma Beiersdorf gibt, weiß kaum ein Besucher, was an dem konkreten Ort des Unna-Parkes geschah. Der ehemalige SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und geborene Eimsbüttler Rolf Polle erläutert: „Die Familie Unna war jüdischer Herkunft. Die Ärzte der Familie betrieben auf dem Grundstück des heutigen Parks ein Krankenhaus. Als Juden durften sie schon vor Kriegsbeginn ihren Beruf nicht mehr ausüben. Weil er als Jude nicht in den Bunker auf seinem eigenen Klinik-Gelände durfte, ist Paul Gerson Unnas Sohn, Dr. Paul Unna, zusammen mit dem Klinikpersonal und vielen Patienten in der Bombennacht vom 24. Juli 1943 unter den Trümmern seiner Klinik gestorben.“

Durch den jetzigen Beschluss werden die Informationstafeln erweitert und den Besuchern so ermöglicht, sich über die Person Paul Gerson Unnas hinaus mit der bewegenden Geschichte des Ortes auseinanderzusetzen. „Ich freue mich, dass die Bezirksversammlung einstimmig meinem Antrag gefolgt ist und der erkannte Missstand behoben wird. Damit wird der Unna-Park auch ein Ort des Gedenkens an die Opfer und des Mahnens an die nationalsozialistische Verfolgung und zeigt deutlich an, dass wir Eimsbüttler jeglichen Ausgrenzungen von Minderheiten oder Abwertungen von Menschen entschieden entgegen treten wollen“, so der Antragsteller und Bezirksabgeordnete Frank Wiedemann, der selbst Historiker ist und zum KZ-System promoviert.

Für weitere Informationen steht Ihnen gern zur Verfügung:

Frank Wiedemann, Mitglied der SPD-Fraktion Eimsbüttel
Telefon: 040 – 41 11 23 81
E-Mail: wiede.f@web.de