Bereits vom Senat und Regierungsfraktionen bejubelt und verkündet, ist der weitere Betrieb der Hamburger Lehrschwimmbecken nun doch nicht sicher. Grund dafür sind fehlende Mittel in Höhe von mindestens 600.000 Euro, die jetzt Vereine und Bezirke tragen sollen. Dies geht aus einem Senatsdrucksachenentwurf hervor und wurde im Eimsbüttler Schul- und Sportausschuss am Mittwoch bestätigt.
Kritik kommt von der Eimsbüttler SPD-Fraktion: „Der Senat hält seine Finanzierungszusage nicht ein und verweist auf Bundesmittel, die nun verwendet werden sollen. Auf den restlichen Kosten bleiben die Vereine sitzen, die für die marode Situation der Becken nicht verantwortlich sind. Senat und Behörden sind gefordert, hier die restlichen Gelder zur Verfügung zu stellen, damit demnächst nicht noch weitere Stöpsel in den Becken gezogen werden“, so der sportpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Eimsbüttel, Marc Schemmel.
Für die acht Hamburger Becken wurde ein Sanierungsbedarf von 2,6 Millionen Euro vorläufig errechnet. Ob es bei dieser Summe bleibt, ist unklar, da bei einigen Bädern noch intensivere Untersuchungen ausstehen. 2 Millionen Euro sollen aus dem Konjunkturprogramm des Bundes zur Verfügung gestellt werden – fehlen also noch wenigstens weitere 600.000 Euro.
Der Senat hatte noch im Dezember 2008 betont, dass der Erlös aus einem Grundstücksverkauf in Barmbek-Uhlenhorst in Höhe von 988.000 Euro für die Sanierung der Lehrschwimmbecken verwendet wird. Damit wären alle acht Becken jetzt gerettet, aber davon ist plötzlich keine Rede mehr. Die Mittel sollen nun anderweitig verwendet werden. „Jetzt sollen Verein und Bezirke „ausbaden“, was von der Stadt jahrelang versäumt wurde. Die finanziellen Risiken für die künftigen Betreiber sind bei dieser Summe nicht absehbar“, so Schemmel weiter.
Die Sorgen und Bedenken der Vereine wurden von den Eimsbüttler Abgeordneten umgehend aufgenommen. Ein SPD-Antrag, der den Senat auffordert, die Becken vollständig saniert zu übergeben und die entsprechenden Mittel bereitzustellen, wurde einstimmig von der Bezirksversammlung beschlossen.