Torsten Sevecke wurde am Donnerstagabend als neuer Eimsbüttler Bezirksamtsleiter gewählt. Sevecke erhielt 47 von 50 Stimmen (1 Nein-Stimme und 2 Enthaltungen). Der frisch Gewählte bedankte sich für das Vertrauen: „Ich freue mich über das Ergebnis und darauf, zusammen mit allen Parteien die anstehenden Aufgaben in Eimsbüttel anzugehen.“
Der derzeitige Eimsbüttler Bezirksamtsleiter, Jürgen Mantell (65, SPD), geht Ende März in den Ruhestand. Ihm soll nun mit Torsten Sevecke ein weiterer Sozialdemokrat folgen. Die Wahl der Bezirksversammlung muss noch durch den Senat bestätigt werden. Sevecke soll die neue Stelle im April antreten.
Der Eimsbüttler Sevecke ist 47 Jahre alt. Er ist mit der Redakteurin Silke Sevecke verheiratet und hat einen Sohn. Zurzeit ist der promovierte Jurist als Flächenkoordinator bei der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt tätig.
Für die kommenden zwei Jahre hat Torsten Sevecke seine politischen Schwerpunkte in zehn Punkten zusammengefasst. „Ein zentrales Eimsbüttler Thema ist weiterhin der Schutz und die Förderung unserer Kinder und Jugendlichen. Daneben haben wir auch die Fragen zu beantworten, wie wir Eimsbüttel sozial und ökologisch weiterentwickeln und wie wir bezahlbaren Wohnungsraum ermöglichen“, so Sevecke. „Das wichtigste Einzelprojekt für Eimsbüttel ist der Verbleib der gesamten Universität am jetzigen Standort.“
Für die ersten 100-Tage hat Sevecke diese Ziele noch einmal konkretisiert. So möchte er eine Wohnungsbaukonferenz vorbereiten und zu einem Bürgerinitiativen-Gipfel einladen. „Ich will die Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Initiativen, Politik und Verwaltung auf eine neue Grundlage stellen. Dazu soll der Initiativen-Gipfel Anstöße geben. Außerdem soll die Zusammenarbeit zwischen Politik und Verwaltung künftig in einer Vereinbarung geregelt werden“, erklärt Sevecke.
Dies sind die Schwerpunkte für die nächsten zwei Jahre
10 Punkte Programm:
1. Kinder- und Jugendpolitik: Ich will nachhaltig Sorge dafür tragen, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um Kindern und Jugendlichen frühzeitig Hilfe zukommen zu lassen. Notwendig dafür ist die bedarfsgerechte Ausstattung der Sozialen Dienste, aber auch der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie deren Eigenständigkeit. Sinnvoll erscheint mir, diesen Bereich auch von zukünftigen Sparmaßnahmen auszunehmen. Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe müssen ständig optimiert werden.
2. Soziale Stadtteilentwicklung: Einer meiner Arbeitsschwerpunkte wird es sein, eine stärkere soziale Durchmischung der Stadtteile zu fördern und Monostrukturen zu verhindern.
3. Wohnungsbau: Gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft, der Verwaltung und der Bezirkspolitik will ich dafür sorgen, dass in Eimsbüttel wieder mehr bezahlbarer Wohnraum entsteht. Es müssen alle Hindernisse für dieses Ziel auf den Prüfstand. Es wird dazu eine Eimsbüttler Wohnungsbaukonferenz geben.
4. Umzug der Universität: Ich werde nachhaltig dafür kämpfen, dass die gesamte Universität Hamburg als Stadtteiluniversität der kurzen Wege hier in Eimsbüttel erhalten bleibt.
5. Umweltschutz: Dem Erhalt der Landschaftsachsen und der Grünzüge in Eimsbüttel werde ich besonderes Gewicht geben. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der Förderung der Altbausanierung liegen.
6. Bürgerinitiativen: Ich möchte zu einem Initiativen-Gipfel einladen. Gerade für die Bereiche der Bauleitplanung und der Baugenehmigungspraxis müssen wir prüfen, wie wir das Verfahren noch transparenter und die Bürger noch besser beteiligen können. Denkbar erscheint mir eine unabhängige Untersuchung des Vorhabens „Hoheluft-Kontor“.
7. Wirtschaft: Der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätze sind eine wichtige Aufgabe, für die ich als Bezirksamtsleiter eintrete. Ich will mit den Betrieben in Eimsbüttel über Strategien am Standort reden. Dabei werde ich mich besonders um Unternehmen der Medienbranche und Industriebetriebe kümmern. Zudem werde ich mich für die Stärkung unserer bezirklichen Stadtteilzentren einsetzen
8. Verkehr: Ich trete für ein gleichberechtigtes Nebeneinander aller Verkehrsteilnehmer ein. Dazu zählen auch Gemeinschaftsstraßen, der Ausbau von Fahrradwegen und die Instandsetzung der Straßen.
9. A 7 Deckel: Der geplante Deckel bietet mehr Chancen als Risiken für Eimsbüttel und ist eine historische Möglichkeit für den Bezirk, um neue Potentiale der Stadtentwicklung zu heben.
10. Sport: Ich werde mich intensiv um den Ausbau und die Sanierung der Sportinfrastruktur in Eimsbüttel kümmern. Die drei großen Sportvereine ETV, NTSV und SV Eidelstedt sowie auch die vielen kleineren Vereine werden in mir einen starken Vertreter ihrer Interessen haben.
Für Rückfragen und weitere Informationen:
Gabor Gottlieb
Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion
0176/23137188
info@gabor-gottlieb.de
100 Tage Programm:
In den ersten 100 Tagen meiner Amtszeit will ich folgendes anpacken:
Für den Bebauungsplan Eidelstedt 68 (Möbel-Höffner) werde ich – gemeinsam mit den Fraktionen – einen politischen Konsens suchen.
• Ich werde einen Initiativen-Gipfel vorbereiten. Für das „Hoheluft-Kontor“ und den Isebek-Grünzug werde ich – unter Beteiligung der Initiative – die Voraussetzungen schaffen, dass eine unabhängige Untersuchung des Vorhabens beginnt.
• Ich werde unverzüglich Gespräche mit Vertretern der Universität und der Wissenschaftsbehörde führen und für die Position Eimsbüttels zum Verbleib der Universität am jetzigen Standort werben.
• Ich werde prüfen, wie wir den Zustand der Fahrbahnen nach dem Winter so schnell wie möglich auf ein akzeptables Niveau bringen und die Schlaglöcher auf den Straßen Eimsbüttels beseitigen können.
• Ich werde eine Wohnungsbaukonferenz vorbereiten, die alle Hemmnisse für den Wohnungsbau in Eimsbüttel anspricht und lösungsorientierte Vorschläge erarbeitet.
• Ich werde überprüfen, an welchen Stellen wir die Verwaltung in Eimsbüttel noch bürgerfreundlicher und effektiver machen können, indem die Verwaltung online arbeitet.
• Ich beabsichtige, den Personalrat des Bezirksamtes noch enger einzubinden. Dazu werde ich den Personalrat einladen, auch an Besprechungen der Bezirksamtsleitung teilzunehmen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werde ich eine eigene Sprechstunde einrichten, um über den normalen Dienstbetrieb hinaus Gespräche und einen Meinungsaustausch anzuregen.
• Die Zusammenarbeit zwischen Bezirksversammlung und Bezirksamtsleitung soll künftig auf Basis einer schriftlichen Verabredung neu geregelt werden. Alle Fraktionen haben diesen Wunsch geäußert und es erscheint mir ausgesprochen sinnvoll zu sein, diesen Vorschlag aufzugreifen.
• Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Karneval der Kulturen in Eimsbüttel erhalten bleibt. Ich werde dazu alle Beteiligten (Behörden und Initiatoren) zu einem runden Tisch einladen um eine organisatorische Grundlage hierfür zu finden.“
Dr. Torsten Sevecke