Unfälle auf der Kreuzung Grindelallee / Hallerstraße / Grindelberg / Beim Schlump

Anfrage nach § 27 BezVG der Mitglieder der Bezirksversammlung Eimsbüttel, Jutta Seifert, Gabor Gottlieb, Peter Schreiber und Hans-Dieter Ewe (SPD-Fraktion)

Sachverhalt Die Kreuzung Grindelallee / Hallerstraße / Grindelberg / Beim Schlump wurde 2013 im Rahmen der Busbeschleunigung umgebaut. Die Haltestellen der Metrobuslinie 5 sind hinter die Ampeln verlegt worden. Eine Haltstelle für die Metrobuslinie 4 wurde eingerichtet und die Ampeln erhielten Busvorrangschaltungen. Zudem wurde die gesamte Verkehrsführung im Kreuzungsbereich neugeplant. Aus ehemals vier Fahrsteifen pro Straße zuzüglich der Bussonderstreifen auf den Straßen Grindelallee / -berg wurden auf der neuen Kreuzung bis zu sieben Fahrstreifen zuzüglich der Busstreifen. Der Radverkehr wurde zum Teil auf Radfahrstreifen an den rechten Fahrbahnrand verlegt. Nach einer Bauzeit von etwa einem halben Jahr wurde die Kreuzung im vergangenen September fertiggestellt.

Seither ist die Kreuzung öfter Teil der öffentlichen Berichterstattung gewesen. Dies ist aufgrund der Komplexität der neuen Verkehrsführung zunächst nicht verwunderlich. Zuletzt wurde aber über eine Häufung von Unfällen an der Kreuzung berichtet. Immer wieder sollen Autofahrer auf Verkehrsinseln gefahren und Straßenschilder beschädigt oder gar umgefahren haben.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die zuständige Fachbehörde:

1. Wie viele Unfälle gab es an der Kreuzung Grindelallee / Hallerstraße / Grindelberg / Beim Schlump in den Jahren 2011 und 2012 sowie in 2013 bis zum Beginn der Umbaumaßnahmen jeweils?

Vorbemerkungen: Die Verkehrsunfalldaten sind durch eine Datenbankabfrage im System „EUSKa“ (Elektronische Unfalltypen-Steckkarte) am 03.04.2014 ermittelt worden. Ausgewertet wird der Zeitraum vor den Baumaßnahmen (01.01.11 – 21.04.13) sowie der Zeitraum nach Beendigung der Baumaßnahmen (07.09.13 – 31.01.14). Der blau markierte Bereich liegt der Auswertung zugrunde – siehe Übersichtsgrafik 1

Übersichtsgrafik 1

Verkehrsunfälle

2. Wo lagen bei diesen Unfällen die Unfallbrennpunkte und die Ursachenschwerpunkte?

Räumliche Unfallbrennpunkte sind im Bereich:
1. der Hallerstraße in Fahrtrichtung Kreuzung für den Längsverkehr (Ursache Nebeneinanderfahren, Verflechtungsunfälle)
2. des Knotens bei den Abbiegeunfällen aus der Hallerstraße in die Grindelallee (Ursache Abbiegefehler)
3. Grindelberg beidseitig im Zusammenhang mit dem ruhenden Verkehr (Ursachen Wenden/ Rückwärtsfahren, sonstige Fehler) erkennbar.

3. Wie viele Unfälle gab es an der Kreuzung in 2013 seit der Fertigstellung der Kreuzung und bisher in 2014?

35 Verkehrsunfälle, davon 32 vom 07.09. – 31.12.13 und 3 im Januar 2014.

4. Wo liegen seit der Fertigstellung der Kreuzung die Unfallbrennpunkte? Gibt es besondere Häufungen von Unfallursachen oder treten bei bestimmten Abbiegeverhalten besonders häufig Unfälle auf? Welche sind dies?

Seit der Fertigstellung der Kreuzung sind örtlich begrenzte Unfallbrennpunkte in den Bereichen der Verkehrsinseln an den Einmündungen Beim Schlump (8 Verkehrsunfälle  durch Längsverkehr vom Grindelberg in die Grindelallee) und Hallerstraße (14 Verkehrsunfälle beim Linksabbiegen aus dem Grindelberg) erkennbar (siehe Übersichtsgrafik 2).

 

5. Wie oft wurden schon bestimmte Verkehrszeichen oder andere öffentliche Anlagen seit der Fertigstellung der Umbaumaßnahmen an der Kreuzung beschädigt bzw. ausgetauscht? Welche waren das jeweils (bitte aufschlüsseln)?

Kein Beitrag der Polizei möglich, die Beantwortung der Frage liegt im Zuständigkeitsbereich des Tiefbauamtes (Bezirksamt Eimsbüttel).

6. Gibt es eine Beschwerdelage zu der Verkehrsführung bzw. -beschilderung seit den Umbaumaßnahmen? Wenn ja, welche Beschwerden werden wie oft geäußert?

Ja. Am 12. März ist eine schriftliche Beschwerde im PK 17 eingegangen, die sich kritisch mit der Lage der Verkehrsinseln auseinandersetzt und Maßnahmen zur Beseitigung der
Unfallhäufungsstelle fordert. Ansonsten werden den Beamten des PK 17 diverse ähnlich lautende mündliche Beschwerden, vorgetragen, die aber nicht schriftlich festgehalten
werden.

7. Wie kann aus Sicht der Behörde die Verkehrslenkung bzw. -ausschilderung verbessert werden?

Zur Zeit wird vom Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewässer geprüft, ob auf die kleine Verkehrsinsel an der Einmündung Hallerstraße verzichtet werden könnte, ohne dass
Linksabbieger Gefahr laufen, mit dem Gegenverkehr aus der Hallerstraße zu kollidieren. Hierzu wären aber entsprechende Markierungsanpassungen erforderlich. Das Ergebnis der
Prüfung liegt noch nicht vor. Im Hinblick auf Unfallmeldungen und Konflikte, die im Zusammenhang mit der Verkehrsinsel an der Einmündung Beim Schlump stehen, konnte durch geringfügige Anpassung der Fahrbahnmarkierung und durch Aufstellung des VZ 605—10 die Konfliktlage deutlich entschärft werden.